Radicchio mit Granatapfelkernen und Walnüssen
In meinem Freundeskreis tummeln sich einige wirklich gute Köchinnen und Köche, aber nur Grégory wurde an der EPMT (École de Paris de métiers de la table) in Paris ausgebildet und ist „Chef de cuisine“. Grégory (Bild unten von Roswitha Wesiak) ist halb Franzose und halb Italiener und die mediterrane Küche sein Steckenpferd. Er war schon überall auf der Welt tätig bevor er nach Graz gekommen ist. Die Geschichten, die Grégory bei seinen Reisen durch die Küchen dieser Welt (bis nach Japan) gesammelt hat, sind so beeindruckend wie seine Kochkünste. Diese Mischung aus beidem macht einen Abend bei ihm stets besonders!
Grégory legt höchsten Wert auf eine gute Produktqualität oder wie er immer sagt: „I don’t do Scheiß!“ – „Recht hat er!“, sag’ ich. Grégorys hoher Anspruch an die Produkte, die er verarbeitet, macht mehr als Sinn. Ich glaub, das wissen auch viele. Dennoch greifen sie nicht selten doch zum günstigeren Produkt. Hab’ ich auch schon, zum Beispiel beim Olivenöl. Ich dachte mir ein Mittelklasse-Produkt wird schon passen. Das glaub ich seit dem Radicchio-Salat von Grégory allerdings nicht mehr.
Viel hat Grégory mit dem Radicchio gar nicht gemacht. Er ist lediglich fein geschnitten worden, dazu kamen noch ein paar sehr dünn geschnittene Zwiebelscheiben und Petersilie, Salz, Olivenöl Balsamico-Essig und einige wenige Traubenscheibchen. Das alles hat er – die italo-französische Antwort auf Jamie Oliver – direkt am Brett vermischt und serviert. „Génial!“
Als ich das zum ersten Mal zuhause gemacht habe, war die Enttäuschung groß. Der Salat schmeckte nicht ansatzweise so gut. Es war sonnenklar warum. Der Radicchio war auf die Schnelle im Supermarkt geholt worden und das Olivenöl…naja, wie sag ich es am besten..? – „A Schaß!“
Am nächsten Tag bin ich dann direkt los und hab ein ordentliches Olivenöl besorgt und einen frischen Radicchio vom Gemüsestandl. Außerdem hab ich meinem eigenen Geschmack entsprechend noch ein bisschen an den Zutaten geschraubt und zeige euch heute stolz meinen Radicchio-Salat à la Grégory. Merci!
Schnelles Rezept für Radicchio mit Granatapfelkernen und Walnüssen
- 200 g (dünn) geschnittener Radicchio (ca. 1 kleiner Kopf)
- 30 g (fein) geschnittene Schalottenzwiebel (ca. 2 Stk)
- 2 EL Granatapfelkerne (ca. 1/2 kleiner Granatapfel)
- 1-2 EL gutes Olivenöl
- 1 EL (fein) geschnittene Petersilie
- 1/2 TL Himalaya-Salz
- 1-2 EL geröstete, gehackte Walnüsse
- 1 EL Aceto di Balsamico (optional)
- etwas Pfeffer (aus der Mühle) (optional)
- Welke oder unschöne äußere Blätter vom Radicchio ablösen. Den Strunk keilförmig mit einem kleinen, spitzen Küchenmesser aus dem ganzen Kopf herausschneiden. Anschließend den Radicchio in einzelne Blätter teilen und in einem großen Sieb unter fließendem Wasser waschen. Den Radicchio abtropfen lassen und in einer Salatschleuder trocknen und in dünne Streifen schneiden. Die Schalottenzwiebel schälen, die Petersilie waschen und beides ebenfalls fein schneiden.
- Den Granatapfel halbieren und die Kerne, z.B. durch Klopfen mit einem Löffel, aus einer Hälfte lösen. Die Walnüsse leicht anrösten und grob hacken oder mit mit der HAnd zerteilen.
- Alle Zutaten miteinander vermengen und mit Salz, Olivenöl und eventuell etwas Pfeffer und Balsamico marinieren.
Einkaufstipp: Bei uns hat Radicchio eigentlich in der Zeit von Juni bis Oktober Saison, es gibt ihn aber rund ums Jahr sowohl aus Freilandanbau als auch aus dem Treibhaus. Achten Sie in jedem Fall beim Kauf auf frische und knackige Blätter und darauf, dass der Strunk schön hell und keinesfalls braun verfärbt ist.
Book a cook
In den Genuss von Grégorys Kochkünsten könnt übrigens auch ihr kommen. Sei es, dass ihr euch im ganz privaten, kleinen Kreis verwöhnen lassen wollt oder ein Catering für eine große Party, meldet euch bei Grégory Bortoluzzi via Facebook, Instagram oder gbortoluzzialamaison.com. Ihr werdet begeistert sein!
Bon appétit!