Paleo-Muffins
Etwa ein Jahr ist vergangen, seit mir meine Freundin Verena bei einem Kaffee im Tribeka erzählt hat, dass sie den Latte vor sich gar nicht trinken dürfe, weil sie eigentlich Paleo macht. „Paleo?“, frag‘ ich. Sie erklärt darauf grob, dass es sich dabei um eine Ernährungsform handelt, die neben Zucker und Getreideprodukten unter anderen auch Hülsenfrüchte und Pflanzenfette ausschließt. „Aha“, werfe ich kurz ein, ehe Verena damit fortfährt, die Liste der Paleo DON‘ TS zu vervollständigen. Sie hat noch einiges aufgezählt. Warum es das eine oder andere auf diese Liste „geschafft“ hat, war für mich nicht durchwegs nachvollziehbar. zumal ich generell den Standpunkt vertrete, dass man nicht jedem Trend blind nachrennen sollte. Ich finde aber ebenso, dass man, um sich ein Urteil bilden zu können, etwas probiert zumindest sich damit genauer beschäftigt haben muss. Also habe ich recherchiert. Besonders neugierig war ich darauf, wie man in der Paleo-Küche mit dem Verzicht auf Getreideprodukte UND Hülsenfrüchte umgeht. Wider Erwarten gut! Viele Rezepte laden zum Nachkochen ein. Leider haben sie nicht selten ausgefallene Zutatenlisten. Vieles bekommt man nur im Reformhaus und das für teures Geld. Egal, lieber im Kaffeehaus als bei den Lebensmitteln sparen, hab ich mir damals schon gedacht. Außerdem hatte ich bereits dieses Rezept für Muffins gefunden und war fest entschlossen ihm – wenn schon nicht Paleo als Gesamtkonzept – eine Chance zu geben.
Das Rezept habe ich übrigens von Green Kitchen Stories. Ein schöner Blog, den ich sehr empfehle!
Das schöne Photo kommt übrigens wieder einmal vom lieben Thorsten Urschler von Heldentheater.
Zutaten (für 1 Muffinblech):
2 EL Flohsamen (Reformhaus)
350 ml Wasser
100 g Mandeln
100 g Haselnüsse
100 g Kürbiskerne
100 g Sonnenblumenkerne
100 g Sesam
50 g Pinienkerne
50 g Leinsamen (im Originalrezept sind es 100 g – ich habe 50 g durch Pinienkerne ersetzt)
1-2 EL Salz
1 EL Kokosöl (Reformhaus; flüssig)
Top Tipp → Natürlich kann man die Auswahl der Nüsse dem eigenen Geschmack nach variieren!
Tip Top Tipp → Wenn man die Süße mancher Nüsse unterstreichen will, kann man etwas Kakaopulver hinzufügen – ich mag sie aber lieber pikant und lasse es daher weg.
Zubereitung:
Es ist so leicht! Erst verrührt man mit einem Löffel die Flohsamen sehr zügig mit dem Wasser. Daraus ergibt sich eine gummige Gelée-Masse. Dann geht’s an die Nüsse. Gemäß dem Rezept von Green Kitchen Stories sollen die alle zusammen mittels Küchenmaschine grob gehackt werden. Ich habe aber keine. Dafür hatte ich die Befürchtung, den Stabmixer nicht vorsichtig genug einsetzen zu können, sodass die Nüsse zu fein gemahlen würden. Deshalb habe ich sie beim ersten Mal in einen Gefrierbeutel gepackt und mit dem Schnitzelklopfer bearbeitet. Das hat funktioniert. Als ich die Muffins wieder gemacht habe, war mir das aber zu blöd und ich hab’s doch mit dem Stabmixer probiert – kein Problem! Man darf nur nicht einfach draus los machen sondern muss immer wieder absetzen, die Nüsse durchschütteln und prüfen, wo noch ganze sind. Einige wenige Nüsse kann man ruhig ungehackt lassen – am Kopf des Muffins sehen die sehr hübsch aus!
Die Nüsse werden dann mit dem mit dem Öl vermengt, mit Salz gewürzt und mit den Flohsamen verknetet. Diese Masse lässt man dann nach Möglichkeit eine Stunde lang ziehen. Das verbessert den Geschmack. Danach füllt man sie ins Muffinblech und bäckt sie im vorgeizten Ofen bei 175 °C 45-50 Minuten. Vor dem Verzehr muss man die Muffins komplett abkühlen lassen, sonst haben sie einen Gelée-Charakter.
Eingewickelt in ein Geschirrtuch halten sie sich im Kühlschrank hervorragend über einige Tage!