Minestrone mit Harissa und Rosenkohl
Als Kind war Minestrone eine meiner Lieblingssuppen. Allerdings nicht die hausgemachte Minestrone-Suppe nach italienischem Originalrezept. Nope. Mein Ding war die Fertigpackerl-Ausgabe. Packerlsuppen fand ich generell schwer gut. Damals hielt ich es aber auch noch für einen kulinarischen Geniestreich, die Pizza vom türkisch-italienischen Lieferservice in dessen 10%-Fettjoghurt-Dressing zu tunken. Rückblickend betrachte ich beides etwas anders. Dementsprechend war meine Begeisterung über die Minestronesuppe aus der Dose, die Aiman auf einmal vom Einkaufen mitgebracht hatte, mäßig. Immerhin war sie aber der Anlass, eine eigene Version der berühmten Gemüsesuppe aus Norditalien zu basteln.
Klassische Minestrone
Die Minestrone besteht klassisch aus verschiedenen Gemüsesorten wie Tomaten, Karotten, Lauch, Erbsen oder Stangensellerie und Kartoffeln, immer auch Kohl und Bohnen. Auch Zwiebeln und Knoblauch gehören meist zu den Grundzutaten, je nach Region wird sie allerdings unterschiedlich zubereitet. Bei der „Minestrone alla genovese“ handelt es sich zum Beispiel um die Variante aus Genua. Sie gehört zur typischen „Arme-Leute-Küche“ Liguriens. Die Zutaten sind Gemüse und Bohnen, sprich preiswerte Produkte, die überall zu bekommen sind.
Harissa steht natürlich nicht auf der Zutatenliste einer klassischen Minestrone. Sie verleiht ihr aber eine besondere Note und feine Schärfe, die vor allem der Rosenkohl aber auch die übrigen Zutaten gut vertragen. Das Bohnenkraut ist eine angenehme Abwechslung zu Oregano. Beides setzt feine neue Akzente ohne die klassische Minestrone unkenntlich zu machen oder gar zu verschandeln. Die weißen Bohnen und die Nudeln als Einlage sorgen dafür, dass man ordentlich satt wird.
Diese Minestrone-Variante ist wirklich eine herrliche Sache. Richtiges Soulfood für graue Regentage, verschnupfe Nasen und jeden Suppenkasper!
Rezept
- 70 g kleine Nudeln (hier: glutenfreie Mini-Spirelli von "Schär")
- 60 g (1 Stk) gehackte rote Zwiebel
- 100 g (1 Stk) gewürfelte Karotte
- 25 g (1 Stk) Stangensellerie, in kleinen Scheiben
- 60 g (1 Stk) gewürfelte gelbe Spitzpaprika
- 155 g (1 Stk) gewürfelte Zucchini
- 100 g Rosenkohl, halbiert
- 1/2 TL Harissa
- 1 EL Tomatenmark
- 4 Stk Knoblauchzehe, in Scheiben
- 1/2 TL Bohnenkraut
- 1 Stk Lorbeerblatt
- 3-4 EL italienisches Olivenöl
- 1 l Gemüsebrühe
- 1/4 TL schwarzer Pfeffer, gemahlen
- 1 TL Salz (hier: Himalaya-Salz)
- 1-2 EL Aceto di Balsamico
- 135 g (5 Stk) Rispentomaten, entkernt und in Stücken
- 1 Glas weiße Riesenbohnen
- zusätzliches Salz und Pfeffer zum Abschmecken
- In einem mittleren Topf ausreichend Wasser erhitzen. Sobald das Wasser kocht, salzen und die Nudeln darin bissfest kochen, abseihen und beiseite stellen. Die Bohnen in ein Sieb abgießen und unter fließend Wasser waschen.
- In einem zweiten, großen Topf das Olivenöl erhitzen. Das vorbereitete, geschnittene Gemüse nach der Reihe anbraten. Zuerst die Zwiebel glasig anschwitzen. Karotten- und Paprikastücke hinzufügen. Unter Rühren kurz Hitze nehmen lassen. Dasselbe erst mit den Selleriestücken, dann mit den Zucchinistücken und den Rosenkohlhälften wiederholen.
- Mit Salz und Pfeffer würzen. Harissa und Tomatenmark hinzufügen und gut mit dem Gemüse vermengen. Die Tomatenstücke hinzufügen. Mit der Brühe ablöschen. Bohnenkraut, Knoblauchscheiben und den Balsamico-Essig dazugeben. Die Hitze reduzieren und zugedeckt 10-15 Minuten köcheln. Das Gemüse soll bissfest sein.
- Bohnen und Nudeln in die Suppe geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!
Guten Appetit!