Geröstete Hokkaido-Linsensuppe

Während halb Graz am vergangenen Wochenende bei Kaiserwetter am Nuke-Festival gefeiert und getanzt hat, bin ich mit Grippe im Bett gelegen. Nicht, dass ich andernfalls zum Nuke gegangen wäre. Das wär ich nicht, denn weder bin ich ein Fan von riesigen Konzert- und Festivalveranstaltungen noch von Hitze. Beides in Kombination – mein Albtraum. Traumzustand ist so eine Sommergrippe, wie ich sie die letzten Tage hatte, aber auch nicht. Wer schlürft schon gern Suppe und Tee bei über 30 °C?! Wobei, so lecker wie diese Kürbissuppe schmeckt, lass‘ ich sie mir sogar im Hochsommer gefallen! ;-)


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Woher kommt eigentlich der Kürbis?

Das hat mich meine Mutter unlängst gefragt. Eine gute Frage. Ich hab sie mir bislang nur noch nie gestellt. Das liegt vielleicht daran, dass ich zumindest kulinarisch eine Vollblut-Steirerin bin – „Kernöl passt immer!“ – und wohl deshalb gedacht habe, dass der Kürbis hier schon ewig wächst. Quasi seit Anbeginn der Zeit. Diese Annahme hat meine grundskeptische niederösterreichische Mutter nun mit ihrer Frage, da sie der Anstoß zu meinen Recherchen war, als Irrtum entlarvt. Tatsächlich stammt der Kürbis aus dem mittel- und südamerikanischen Raum und ist für mich die eigentliche Entdeckung des Kolumbus! ;-)


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Kürbissorten

Zu den bekannteren Arten von Speisekürbissen zählen sicher der Hokkaido und die beiden Moschuskürbisse „Butternut“ (auch Butternuss- oder Birnenkürbis) und „Langer von Neapel“. Geschmacklich stehen sich vor allem der Hokkaido mit seinem an Maronie erinnerten Aroma und der nussige Butternut nahe. Ein richtig guter „Langer von Neapel“ tendiert eher zu einer fruchtigen Note. Ähnlich einer Melone. Alle drei sind echte Allrounder in der Küche.


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Der Hokkaido…

den ich für meine Suppe genommen habe, hat gegenüber des beiden Moschusskürbissen einen klaren Vorteil. Er muss nicht geschält werden. Die Schale wird beim Kochen nämlich weich. Das spart Arbeit. Und das ist immer gut. Im Rohr geröstet und zusammen mit roten Linsen ergibt der Hokkaido eine mega gute und auch reichhaltige Suppe, die ich nicht nur bei Grippe, sondern generell wärmstens empfehle. Vor allem jetzt, wenn es wieder kälter wird. Mmmhhh!


Zubereitung…

Portionen
4-6 Portionen
Kochzeit
35 Minuten
Portionen
4-6 Portionen
Kochzeit
35 Minuten
Portionen
4-6 Portionen
Kochzeit
35 Minuten
Portionen
4-6 Portionen
Kochzeit
35 Minuten
Zutaten
  • 1 Stk Hokkaido (knapp 900 g)
  • 140 g rote Linsen
  • 750 ml Flüssigkeit (Wasser oder leichte Gemüsebrühe)
  • 100 ml Sojasahne
  • 50 g gehackte Zwiebel
  • 1 gehäufter EL gehackter Knoblauch
  • 2 Stk "griechischer" Wacholder bzw. 4-5 Stück Nelken (Erklärung siehe Hinweise)
  • 1 TL Paprikapulver "Edelsüss"
  • 1 Stk Zimtstange
  • 1/4 TL Muskatpulver
  • 1/2 TL Cayenne-Pfeffer
  • 2 TL Himalaya-Salz (plus mehr zum Abschmecken)
  • 3 EL Ölivenöl
  • 1 EL geröstete Kürbiskerne
  • etwas Kürbiskernöl
Portionen: Portionen
Einheiten:
Anleitungen
  1. Hokkaido putzen, halbieren, entkernen und in ca. 3 cm große Stücke schneiden. Die Kürbisstücke mit 2 EL Öl und 1 TL Himalaya-Salz in einer großen Schüssel vermischen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C (Umluft 180 °C) auf mittlerer Schiene ca. 25 Minuten lang braten bzw. bis sie weich sind und leichte Röstspuren haben.
  2. Die Linsen in ein Sieb geben und unter fließendem Warmwasser gut abspühlen.
  3. Zwiebel und Knoblauch schälen und hacken. Die Gewürze bereitstellen.
  4. In einem kleinen bis mittleren Topf 3 EL Olivenöl bei mittlerer Temperatur (Stufe 5 von 9) erhitzen und darin erst die Zwiebeln und danach den Knoblauch rösten. Den Wacholder, die Zimtstange sowie die Gewürze hinzufügen. Kurz Hitze nehmen lassen, damit sich das Aroma entfalten kann. Die gewaschenen Linsen dazugeben. Kurz anschwitzen und mit der lt. Packung entsprechenden Menge Wasser ca. 20 Minuten kochen. Kurz bevor die Linsen fertig sind, 1 TL Himalay-Salz hinzugeben.
  5. Kürbisstücke und Linsen mit der Flüssigkeit in einem hohen Gefäß zu einer Suppe pürieren. Zurück in den Topf gießen und erneut aufkochen. Sojasahne einrühren. Eventuell mit Salz abschmecken. In Schüsseln füllen und nach Belieben mit Kürbiskernen und Kernöl garnieren und anrichten.
Rezept Hinweise

Den "griechischen" Wacholder (Juniperus drupacea, auch "syrischer" Wacholder) hat mir Aimans Mutter aus Griechenland mitgebracht. Er unterscheidet sich von dem hierzulande gängigen Wacholder (Juniperus communisJuniperus communis, auch "Heide-Wacholder") deutlich. Dem Aussehen nach, aber auch geschmacklich. Der Wacholder aus Griechenland ist viel raffinierter und irgendwie süßlich-würzig, allerdings hier nicht erhältlich. Mittlerweile weiß ich auch warum. Er steht unter Artenschutz! Das dürften die Hirten, die ihn Aimans Mutter geschenkt haben, wohl nicht gewusst haben...;-) Nelken schmecken stattdessen genauso gut.

Ich habe die Suppe übrigens rein mit Wasser gemacht, da sie allein durch die vielen Gewürze, die mit den Linsen mitkochen, sehr aromatisch ist. Wer es aber noch kräftiger mag, kann zu Gemüsebrühe greifen.

Mahlzeit! :-)

 

 

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