Dhal tadka mit Spinat
Mein Freund Thorsten macht mit Abstand das beste Dhal, das ich bislang kenne. Das beste. Ungelogen. Es wäre daher schlau und auch einfacher gewesen, ihn zu fragen, wie er es zubereitet. Hab ich aber nicht.
Was ist überhaupt Dhal?
Das Wort Dhal, Dal oder Daal – wie schreibt ihr das?? – bezeichnet Linsen bzw. Hülsenfrüchte und zwar als Zutat UND als fertiges Gericht. The one and only Dhal gibt es also gar nicht. Mehr noch soll die Variationsbreite sogar so groß sein, dass man über einen Monat jeden Tag eine andere Art Dhal essen könnte: Masoor Dhal, Urad Dhal Tadka, Dhal Dhokli, Dhal Makhni, Moong Dhal Suppe oder Kala Chana usw. …das reinste Dhalarama!
Tadka, Tarka?
Das Tadka ist quasi das grande Finale eines jeden Dahl-Gerichts. Hier stecken der Geschmack und die Aromatik eures Dhals drinnen. Tadka oder Tarka ist die Mischung aus den in Öl oder Ghee gerösteten Gewürzen, Zwiebeln und (je nach Dhal-Art) eventuell auch Knoblauch, Tomaten oder Ingwer, die vor dem Servieren mit den gekochten Linsen vermengt wird.
Dhal frei Schnauze
Weils eh so viele Dhals gibt, mach ich einfach mal drauf los mit dem, was mein Gewürzschrank und die Vorratslade so hergeben. Dem Prinzip eines jeden Dhals will ich aber folgen, dh. Hülsenfrüchte kochen und eine Tadka machen.
Ein halb volles Glas gelbe Linsen hatte ich noch nach der Linsensuppe der letzten Woche übrig. Für das Tadka greife ich im Gewürzschrank vor allem nach Senf- und Kreuzkümmelsamen. Außerdem kommen Ingwer und Tomaten hinein. Etwas Spinat vom Frühstücks-Smoothie ist auch noch da. Na bitte.
Das Ergebnis ist ein unglaublich aromatisches Linsengericht. Extra Schärfe und eine schönen Zitrusnote füge ich zum Schluss mit etwas Chili-Öl und ein paar Spritzern Zitrone hinzu – boom, das fetzt!
Übrigens, mein Dhal schmeckt wirklich köstlich, aber ganz anders als das von Thorsten… Ich muss ihn mal einladen, damit er es probieren kann und mir sagt, was er davon hält.
Was passt zu Dhal?
Zu Dhal wird meist eine Art von indischem Brot serviert, z. B. Naan oder Chapati. Und natürlich Basmati-Reis. Ich finde aber, dass auch Wildreis hervorragend dazu schmeckt!
Rezept
- 150 g gelbe Moong-Dhal-Linsen
- 500 ml Wasser
- 1/2 TL Kurkuma
- 2-3 EL Pflanzenöl (z.B. flüssiges Kokosöl oder pflanzliches Ghee)
- 1 EL Senfsamen
- 1 EL Cuminsamen
- 3 Stk Kardamomkapseln
- 1 Stk mittlere Zwiebel, gehackt
- 1 EL (6 g) Ingwer, gehackt
- 2-4 Stk (14 g) Knoblauchzehe, gehackt
- 6-8 Stk Curryblätter
- 1/4 TL Kurkumapulver
- 1/4 TL Chilipulver
- 1/2 TL gemahlener schwarzer Pfeffer
- 120 g Tomatenstücke (frisch oder aus dm Glas)
- 2 Handvoll (50 g ) frischer Baby-Spinat
- 1 Prise Kokosblütenzucker
- 1/2-1 TL Salz zum Abschmecken
- 1 EL Chili-Öl
- etwas Zitronensaft
- Die Linsen unter fließend Wasser waschen. In einem Kochtopf (am besten mit dickem Boden) die Linsen zusammen mit den 500 ml Wasser und dem ½ TL Kurkumapulver zum Kochen bringen. Die Hitze reduzieren und für ca. 20-25 Minuten köcheln bzw. bis das Wasser nahezu verkocht und die Linsen sehr weich sind. Die Platte abschalten und die Linsen zugedeckt abkühlen lassen.
- In einem zweiten (größeren) Topf das Öl bei mittlerer Temperatur erhitzen und Senf- und Kreuzkümmelsamen hinzufügen. Für ca. 1/2 Minute rösten. Dann die Hälfte der Curryblätter, die Kardamomokapseln und den gehackten Ingwer hinzufügen. Kurz umrühren und die gehackte Zwiebel in den Topf geben. Die Zwiebelstücke braten bis sie glasig werden. Den gehackten Knoblauch und die gemahlenen Gewürze dazugeben. Gut umrühren. Mit den Tomaten ablöschen. Unter Rühren kurz weiterkochen. Jetzt kann das Tadka - ehe es mit den Linsen vermischt wird - püriert werden, wenn man lieber ein feines Dhal hat und keine ganzen Gewürzsamen mag.
- Die gekochten Linsen zu dieser Mischung rühren und eine Prise Kokosblütenzucker hinzufügen, ggf. auch etwas Salz. 1-2 Minuten köcheln lassen. Den Spinat einrühren.
- Wer es schärfer mag, kann zu dem Dhal vor dem Servieren noch etwas Chili-Öl hinzugeben. Für eine besondere Note sorgen ein paar Spritzer Zitrone. Mit Reis und/oder Brot servieren.
Guten Appetit!